Die bewegte Geschichte des Quellenweg 8
Entdecken Sie die Geschichte unseres Familienbetriebs, von den frühen Anfängen im 18. Jahrhundert bis heute.
Historischer Hintergrund
Das Wohnhaus mit Stall und Getreidemühle wurde im 18. Jahrhundert erbaut. Nach einem Großbrand wurde es im gleichen Umfang wieder aufgebaut. Die Mühle wurde nicht mehr betrieben, sondern durch Fuhrbetrieb und Landwirtschaft ersetzt.
Innovation und Expansion
Die leer stehenden Mühlenräume wurden nach dem 1. Weltkrieg zu einem Sägewerk umgebaut. 1930 begannen die Brüder Friedrich und Hermann Klumpp mit der Abfüllung von Mineralwasser und Limonaden. Der Betrieb wuchs schnell und modernisierte seine Anlagen vor dem 2. Weltkrieg.
Vergangenheit und Zukunft
Erinnerungen vom Gebäude Quellenweg 8 in Lauterbad, jetziger Besitzer Walter Klumpp und Ehefrau Hedwig Klumpp. Das Wohnhaus mit Stall und Getreidemühle wurde im 18. Jahrhundert erbaut. Nach Überlieferung wechselte der Besitzer des Öfteren. Das Anwesen ist durch einen Großbrand total zerstört worden, wurde aber im gleichen Umfang wieder aufgebaut.
1892 wurde das Gebäude erneut ein Raub der Flammen. Der Sohn des damaligen Besitzers, Andreas Seeger, sollte zwei Heuwagen nach Hause fahren. Als die zwei Heuwagen in der Scheune standen, zündete er einen Wagen an, weil ihm die Heuerei zu dumm wurde. Andreas Seeger meldete sich in Freudenstadt bei der Polizei, er habe im Lauterbad einen Heuwagen angezündet, allerdings nicht, dass der Wagen in der Scheune stand. Die Polizei reagierte anscheinend nicht, denn sie ließen ihn wieder laufen.
Aufgrund dieser Brandstiftung erhielt der genannte Andreas Seeger das elterliche Anwesen nicht zum Erbe. Die Tochter Christine Seeger erhielt das neu aufgebaute Gebäude samt Felder und Wald. Sie heiratete den Sohn Johannes des damaligen Bürgermeisters Klumpp aus Dietersweiler. Derjenige musste dem Andreas Seeger 10.000 Goldmark als Erbe ausbezahlen. Die Mühle wurde nicht mehr in Betrieb genommen. Der Unterhalt wurde durch Fuhrbetrieb und Landwirtschaft bestritten. Im Jahre 1916 beantragte Johannes Klumpp die Wiederinbetriebnahme der Wasserkraft mit Wasserrad, was auch mit einigen Auflagen genehmigt wurde. Zunächst wurde die Wasserkraft für die Landwirtschaft genutzt (Futterschneiden, Schroten und Dreschen).
Nach dem 1. Weltkrieg wurde in die leer stehenden Mühlenräume ein Sägewerk installiert und mit der vorhandenen Wasserkraft und einem zugeschalteten E-Motor angetrieben. Als die Holzwirtschaft Ende der 20er Jahre zu Boden lag, besann man sich der zum Gebäude gehörenden Quelle, von der aus mit Teucheln das einstige Badehaus mit heilsamem Wasser versorgt wurde. Die Brüder Friedrich und Hermann Klumpp begannen 1930 mit der Abfüllung von Mineralwasser und später auch Limonaden mit den einfachsten Füllanlagen.
Nach kurzer Zeit wurden die Getränke in Gaststätten der näheren Umgebung geliefert. Vor dem 2. Weltkrieg wurden modernere Füll- und Reinigungsmaschinen in neu erstellte Räume angeschafft. Nach dem 2. Weltkrieg wurde mit großen Anstrengungen der Betrieb wieder aufgenommen. Maschinen waren noch vorhanden, Kohlensäure wurde im Sommer 46 mit dem Pferdefuhrwerk in Eyach abgeholt. Dafür brauchte man einen Passierschein der fr. Militärregierung. Die Ausfuhr der Produkte erfolgte mit einem Pferdefuhrwerk und einem Opel P4, der zum Lieferwagen umgebaut wurde. Für die Produktion wurde nach und nach eine zweite Füllmaschine angeschafft. Der Fuhrpark wurde auf drei Kleinlaster aufgestockt.
1956 heiratete der Sohn Walter, dessen Ehefrau aus der Gastronomie kam. Sie begannen mit der Vermietung von Zimmern an Kurgäste. 1963 wurde erneut eine vollautomatische Reinigungs-, Füll- und Etikettiermaschine angeschafft. Im gleichen Jahr verstarb der Mitgründer Fr. Klumpp. Die Söhne Walter und Fritz übernahmen die Firma und führten sie als KG weiter. 1970 schied Fritz aus der Firma aus, und sie wurde dann als Einzelfirma von Walter Klumpp weitergeführt.
Anfang der 70er Jahre zeichnete sich der Trend ab, dass nur noch die ganz Großen der Getränkebranche eine Überlebenschance haben. Walter Klumpp erkannte diesen Trend frühzeitig und stellte die Produktion von eigenen Getränken 1972 ein und verlegte sich voll auf den Handel mit Mineralwasser, Heilwasser, Säften und Bier der regionalen Brauereien. Der Handel entwickelte sich sehr schnell. Der Sohn des damaligen Besitzers, Wolfgang, stieg nach der Lehrzeit und Ableistung des Wehrdienstes als Großhandelskaufmann in den elterlichen Betrieb ein. Um dem steigenden Bedarf nachzukommen, wurde der Fuhrpark auf 70 t Gesamtvolumen aufgestockt.
1987 wurde die Steckenbelieferungen von Handelsketten aufgenommen. Dies hatte eine weitere Vergrößerung des Betriebes zur Folge. Inzwischen wurde der Vertrieb von überregionalen Brauereien aufgenommen. Im Lauterbad platzten die vorhandenen Lagerkapazitäten aus den Nähten. Im Herbst 1987 wurde ein Teil des ehemaligen Möbellagers Mast mit ca. 500 qm und Außenfläche von der Fa. Heinzelmann Blechbearbeitung angemietet.
Im Januar 1988 wurde in Dietersweiler in der Raiffeisenstraße ein Abholmarkt eröffnet. Durch strukturelle Umstellungen bei der Fa. Heinzelmann benötigten sie die vermieteten Räume selbst zur Aufstellung einer vollautomatischen Beschichtungsanlage. Einen Sommer lang belagerten wir das halbe Lauterbad mit Voll- und Leergut. Der Fuhrpark wurde auf der stillgelegten B 294 abgestellt, wodurch erhebliche Schwierigkeiten mit der Kurverwaltung und dem Gewerbeaufsichtsamt auftraten.
Die Gemeinde Loßburg konnte uns, durch den Ankauf des Bahnhofs mit dem dazugehörigen Freigelände, ein neu zu erschließendes Gewerbegebiet anbieten. Bis zur Vermessung und Erschließung konnten wir einen Teil dieses Geländes anmieten und als Provisorium ein Industriezelt aufstellen. Im Herbst konnte man mit dem Vollgut in das Zelt einziehen. Zum Glück waren die zwei folgenden Winter nicht sehr kalt und schneereich.
Am 2. Januar 1992 gründete Wolfgang Klumpp die neue Firma Getränke Fachgroßhandlung Klumpp Loßburg. Am 28. November konnte die neu erstellte Halle mit ca. 1.000 qm bezogen werden. In dem vorgesehenen Bierkühlraum wurde als Provisorium ein Abholmarkt eingerichtet und eröffnet.
Im Februar 1993 konnte ein Abholmarkt unter dem Namen Getränke-Häusle in Alpirsbach übernommen werden. Zwischenzeitlich wurde von verschiedenen Großbrauereien ein Leitverleger-Privileg erworben. Im Sommer 1995 wurde als 2. Bauabschnitt ein Wohnhaus mit modernem Abholmarkt und Büroräumen erstellt. Der Abholmarkt wurde noch vor Weihnachten 1995 eröffnet.
2023 übernahm der jüngste Sohn von Wolfgang und Simone die Firma Getränke Klumpp GmbH. Sebastian Klumpp führt seither die Firma. Weil Stillstand Rückschritt ist, wird die Firma unter dem Motto: „Fang nie an aufzuhören und hör nie auf anzufangen“ geleitet.